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Ayatollah Of Psys Blog
Existenz rules
Ayatollah Of Psy | 05.01.2008 88 27
Gestern saß ich im bus nach hause. Die buslinie fährt eine strecke, die durch recht viel natur führt. Ich saß ziemlich weit vorne, weit genug, um ebenfalls die straße vor dem bus zu überschauen. Eine weile, gerade als der bus wieder eine grüne zone passiert hat, war ich in gedanken versunken und habe links aus dem fenster ins leere geguckt. Doch auf ein mal wurde der bus langsamer, obwohl weder eine haltestelle noch eine ampel in diesem bereich vorzufinden ist. Von der neugier aus dem gedanklichen schlaf geweckt richtete ich meinen blick auf die straße vor dem bus, natürlich ein auto oder ähnliches als hindernis erwartend. Doch wie alle anderen menschen, die das event erlebt haben, habe ich eine überraschung erleben dürfen. Was den busfahrer dazu gebracht hat langsamer zu werden, war nichts anderes als zwei spazierende enten. Eine weibliche, eine männliche.
Zwei enten trampelten nebeneinander von links nach rechts über die straße. Scheinbar völlig unbeeindruckt von dem ankommenden bus wechselten sie gelassen die spur, womit dem busfahrer nichts anderes übrig blieb, als den bus ein paar meter vor ihnen anzuhalten. Und nachdem der bus angehalten hat, hat auch die männliche ente vorübergehend angehalten und in die richtung des buses geguckt. Fast schon so, als ob sie „danke schön“ sagen wollte. Das war der augenblick, indem der busfahrer scheinbar endgültig an seiner wahrnehmung zu zweifeln begann, und er drehte sich mit einem lächeln, das scheinbar gleichzeitig freude und unglauben auszudrücken versucht hat, zu den fahrgästen um. Offensichtlich um seine gegenwärtige wahrnehmung durch andere menschen bestätigt vorzufinden. Er hat auch erleichterung gefunden, denn mittlerweile hatten alle leute im vorderen busbereich, inclusive meiner wenigkeit, ein mehr oder weniger ähnliches, wunderschönes lächeln im gesicht. Menschen die sich nicht kennen, und die sich möglicherweise nie kennen lernen werden, tauschten sich gegenseitig sehr entzückte blicke aus. Sie ahnten dass das, was zu dem zeitpunkt in ihnen vorgeht, auch in den anderen zu der zeit vorgeht. Das ganze hatte fast schon etwas zeremonielles, so als ob unsere bus vorübergehend zu einem tempel geworden wäre, in dem sich die existenz mit nichts anderem als sich selbst identifiziert. Wir wussten alle dass es schön war, und dass es schön war es miterlebt zu haben. Ein imaginäres, weil nur in der imagination gebliebenes selbst von mir, ist aufgesprungen und hat zu den mitreisenden gerufen: „Leute ich könnte euch all dafür knuddeln, dass wir das hier zusammen erlebt haben.“
Denn da war auf ein mal dieser zustand wieder, so als ob ich sehr schnell fallen würde, jedoch mit der gleichzeitigen gewissheit, dass der aufprall nie kommen wird. Als ob honig in meine seele fliessen würde. So als ob ich die erfüllte sehnsucht aller künstler zu spüren dürfte, die ihr werk endlich vollendet haben. Oft ist mein verstand leider bei unerwarteten dingen schneller als das licht, um ein ereignis zu ‚beleuchten’, es auseinander zu nehmen, es von allen seiten zu begutachten, und es dann, da ja bereits bekannt und dazu mangelhaft, als minderwertig abzulehnen. Doch dieses mal hat der verstand einfach die klappe gehalten. Nicht weil er nicht da war, nicht weil er nicht durfte, er konnte einfach nichts finden, was es zu bemängeln gäbe. Trotz all der sorgen und probleme, die ich wie ein jeder mensch habe, in diesen augenblicken gab es weder einen grund körperlich wie geistig irgendwas, irgendwo hinterher zu ‚laufen’, noch vor irgendwas davon zu laufen.