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Baschti Ks Blog
offener Brief an Sa...2
Baschti K | 21.11.2009 0 1
2. Sündenbock-Feeling
Vielleicht haben wir eure Ablehnung ja auch der angeblichen "christlichen Prägung" des "Abendlandes" zu verdanken (was mir wiederum aufgrund "Brauchtum" irgendwie wahrscheinlich erscheint, und NEIN, DIES WIDERSPRICHT DER OBIGEN ERWÄHNUNG NICHT. Hinter jedem Wort verbirgt sich ein riesengroßer Berg aus Konzeptionen und Konnotationen). Vielelicht verdanken wir euren Groll Max auch Webers These, daß Calvins reformierte Theologie den Kapitalismus entscheidend (mit) ermöglicht habe.
Habt ihr euch eigentlich einen Kopf darüber gemacht, daß wir in der Gegenwart längst nicht mehr in der kulturellen Monopol-Position stehen, die wir mal eingenommen (und zugegeben auch mißbraucht) haben? Sind wir etwa die einzigen, die Mist gebaut haben und Mist bauen (können)? Was ist denn mit Moslems, Mormonen, Hare Krishna, TM, Scientology, Zeugen Jehovas, Satanisten, Jesus Freaks? Was ist mit Spiritisten, Animisten, Freimaurern, Rosenkreuzern, Anthroposophen, Theosophen, Synkretisten und was ist mit der ganzen Esoterik-Szene? Haben die alle kein Anrecht darauf, von euch abgelehnt zu werden?
Oder könnt ihr ernsthaft behaupten (und belegen), daß allein die Kirche an allem Leid der Weld schuldig sei?
3. Zwangsmaßnahmen
Ganz besonder unwohl fühle ich mich bei dem Gedanken, ich als Christ, der mit dem gegenwärtigen Zustand von Welt und Gesellschaft mehr als unzufrieden ist, würde jetzt vor der Wahl stehen, mich von euch und euren Gedanken abzuwenden, oder mir ganz besonders viel Mühe zu geben im Kontakt zu euch um euch zu zeigen, daß Christen_in_en auch ganz anders sein können, als das Bild, daß ihr von uns habt (wie schaut das eigentlich aus?).
Und kurz gesagt, habe ich absolut keinen Bock darauf, mich so gegen mich selber und/oder gegen meine Schwestern und Brüder ausspielen zu lassen. Ich werde mich nicht verbiegen für Menschen, die einen Teil meines Person-Spektrums ablehnen und aus dieser Verweigerung bin ich auch derjenige, der den geringsten Schaden davonträgt. Ich lebe bereits in meiner Utopie, was uns zum letzten Punkt bringt:
4. Ausschluß aufgrund Religion
Haltet ihr es wirklich für sachdienlich und angemessen, eine Gruppe von Menschen durch die Qualifizierung mit "scheiße" von Kommunikation oder gar Kooperation bestenfalls auszuschließen, schlimmstenfalls gegen euch aufzubringen und dazu zu bewegen, gegen euch zu arbeiten, die selber mit einer Utopie gestartet ist, welche im Laufe der letzten zwei Jahrtausende auch immer wieder aktualisiert wurde (wann wurde die marxsche Utopie zuletzt aktualisiert?) ??
Wenn die Utopie, von der ihr schwärmt, dem Wohle aller Menschen (warum eigentlich nur der Menschen?) dienen soll, wie kommt ihr dann dazu, eine Gruppe auszuschließen? Eine Revolution, die nicht auf die Gedanken und Bedürfnisse ihrer Basis eingeht, wird zur Tyrannis. Die Ideen und Gedanken von Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit zu disqualifizieren, bedeutet nebenbei auch, die eigene Basis zu schwächen. Und in diesem Falle auch noch unnötig zu schwächen. Die Befreiungstheolog_in_en werden es euch bestimmt nicht danken.
Die christliche Utopie wird "Reich Gottes" genannt. Vielleicht hättet ihr euch darüber etwas belesen sollen, bevor ihr sie als mit euren Ideen unvereinbar bezeichnet. Vielleicht mögt ihr auch ja auch noch darüber belesen, um zu überprüfen, ob sie tatsächlich mit euren Ideen unvereinbar ist.
Mag sein, daß harte Worte dabei waren, andererseits hab ich mich auch ziemlich aus der Deckung gewagt und halte damit jetzt defacto die andere Wange hin. Und das auch noch stellvertretend.
Wir können gerne über alles reden (auch wenn ich nicht damit rechne. Meine Erwartungen an Menschen haben sich seit ich in Berlin bin, sehr stark nach unten korrigiert.)
Vielleicht bis irgendwann
S