Depression
Versuchung24 | 26.06.2015 100 4
Ein "normaler" Tag
Wieder ein neuer Tag. Wieder 24 Stunden, die es gilt irgendwie tot zu schlagen. Jeder der so genannten "normalen" Leute freut sich wenn er morgens aufwacht.
Ich nicht, kaum sind die Augen geöffnet kommen dieselben Gedanken wieder auf. Warum aufstehen? Wie den Tag verbringen? Die Decke über den Kopf gezogen versuch ich wieder einzuschlafen.
Schlafen...die einzige Möglichkeit den trostlosen Tag irgendwie zu entrinnen.
Erholung... ist der Schlaf schon lange nicht mehr, ständig wache ich Nachts auf, nass geschwitzt und doch ist es besser als den Tag damit zu verbringen über die Sinnlosigkeit meiner Existenz nachzudenken.
Ich kann nicht wieder einschlafen, versuch mich irgendwie aus dem Bett hoch zu ziehen. Es ist bereits Mittag. Schuldgefühle kommen auf, warum soviel Zeit mit schlafen verbringen, wo doch soviel zu erledigen wäre? Die Zeit verstreicht, eine halbe Stunde ist vergangen bis ich wirklich aufgestanden bin.
Schleppend gehe ich den Weg zur Küche.
Ich sollte mal aufräumen, dachte ich, als die Unordnung entdeckte. Ich nehme eine Kaffeetasse zur Hand, die ich seit Tagen immer wieder benutze. Etwas Milch dazu, eine gestopfte Zigarette und mein Frühstück war fertig. Bis der Tag zu ende geht werde ich dieses Frühstück noch zig mal wiederholen.
Das Radio wird angestellt, egal welche Musik hauptsache laut. Fast scheint es so als ob die Musik nur den Zweck erfüllen soll um meine Gedanken zu übertönen. In der Zeitung stand nichts neues. Zumindest nichts was mich interessierte.
Meine Gedanken sich wieder aus dem Haus zu trauen verkrafte ich nicht, mit anderen Menschen Kontakt haben zu müssen. Mit Menschen, die anscheinend keine anderen Sorgen zu haben, als wer was über wen getratscht zu haben. Small Talk eben! Ist mir zu sinnlos, Gespräche haben mich schon immer angewidert. Irgendwie konnte ich nie mitreden. Stand meist abseits von den anderen, für mich alleine und wollte meine Ruhe. Die Welt draussen interessierte mich kaum noch!
Auf ein neues befüllte ich meine Kaffeetasse, die nächste Zigarette.
Ich blicke leer vor mich hin, den Kopf gesenkt.
Ich war müde, nur müde von was?!
Diesen Brief widme ich an allen Menschen, die an einer Depression leiden oder auch nicht,!
Mit einem lieben Gruß
D.N.
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