Soñador L.s Blog
Nicht nur das Äußere zählt
Soñador L. | 17.10.2012 449 10
Ein Geschäftsinhaber hatte ein Schild über seine Tür genagelt, darauf war zu lesen: Hundebabys zu verkaufen.
Dieser Satz lockte Kinder an. Bald erschien ein kleiner Junge und fragte:\"Für wieviel verkaufen Sie die Babys?\" Der Besitzer meinte \"zwischen 30 und 50 €\"
Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und zog etwas Wechselgeld heraus \"Ich habe 2,37 €, kann ich sie mir anschauen?\"
Der Besitzer grinste und pfiff. Aus der Hundehütte kam seine Hündin namens Lady, sie rannte den Gang seines Geschäfts hinunter, gefolgt von fünf kleinen Hundebabys. Eins davon war einzeln, ersichtlich weit hinter den Anderen. Sofort sah der Junge den humpelnden Kleinen. Er fragte \"Was fehlt diesem kleinen Hund?\" Der Mann erklärte, daß, als der Kleine geboren wurde, der Tierarzt meinte, er habe ein kaputtes Gelenk und wird für den Rest seines Lebens humpeln.
Der kleine Junge, richtig aufgeregt, meinte \"den kleinen Hund möchte ich kaufen\".
Der Mann antwortete \"nein, den kleinen Hund möchtest du nicht kaufen. Wenn du ihn wirklich möchtest, dann schenke ich ihn dir.\"
Der kleine Junge war ganz durcheinander. Er sah direkt in die Augen des Mannes und sagte \"Ich möchte ihn nicht geschenkt haben. Er ist ganz genauso viel wert wie die anderen Hunde und ich will für ihn den vollen Preis zahlen Ich gebe Ihnen jetzt die 2,37 € und 50 Cents jeden Monat, bis ich ihn bezahlt habe.\"
Der Mann entgegnete: \"du mußt den Hund wirklich nicht bezahlen. Er wird niemals rennen, spielen und hüpfen können wie die anderen kleinen Hunde\"
Der kleine Junge langte nach unten und krempelte sein Hosenbein hinauf und zum Vorschein kam sein schlimm verkrümmtes, verkrüppeltes linkes Bein, geschient mit einer dicken Metallstange.
Er sah zu dem Mann hinauf und sagte: \" na ja, ich kann auch nicht so gut rennen und der kleine Hund braucht jemanden, der Verständnis für ihn hat.\"
Der Mann biss sich auf seine Unterlippe. Tränen stiegen in seine Augen,
Einfach mal drüber nachdenken was wirklich wichtig ist im Leben
Soñador L. | 12.10.2012 7.335 96
Ein Mann erzählt seine Geschichte!...
Als ich diesen Abend nach Hause kam und meine Frau das Abendbrot serviert hatte, nahm ich ihre Hand und sagte ihr, dass ich ihr etwas mitteilen müsse. Sie setzte sich hin und aß schweigend. Und ich sah wieder die Angst in ihren Augen.
Auf einmal war ich wie versteinert, ich konnte meinen Mund nicht mehr öffnen. Aber ich musste ihr sagen, was ich denke: Ich möchte mich scheiden lassen. Sie wurde nicht aufbrausend und regte sich über meine Worte nicht auf, sondern fragte mich leise nach dem Grund dafür.
Ich vermied eine Antwort auf die Frage. Das verärgerte sie. Sie schmiss ihr Besteck umher und schrie mich an, dass ich kein Mann sei. In dieser Nacht redeten wir nicht mehr miteinander. Sie weinte die ganze Nacht. Ich wusste, dass sie herausfinden will, was mit unserer Ehe passiert ist, aber ich konnte ihr keine zufrieden stellende Antwort geben: Ich habe mich in Jane verliebt. Meine Frau liebte ich nicht mehr.
Mit einem tiefen Gefühl der Schuld entwarf ich einen Ehevertrag in dem ich ihr unser Haus, unser Auto und 30% von unserer Firma anbot. Sie schaute ihn sich kurz an und zerriss ihn anschließend. Die Frau, mit der ich zehn Jahre meines Lebens verbracht habe, wurde mir fremd. Mir tat es um ihre Zeit und ihre Energie leid, die sie mit mir verschwendet hatte, aber ich konnte nicht mehr zurück, dafür liebte ich Jane zu stark. Schließlich brach sie vor meinen Augen laut in Tränen aus, das war die Reaktion, die ich erwartet hatte. Sie weinen zu sehen brachte mir irgendwie ein Gefühl der Erleichterung. Schon seit einiger Zeit spielte ich mit dem Gedanken, mich scheiden zu lassen, und ich war regelrecht besessen von dem Gedanken. Nun wurde das Gefühl nochmals stärker und klarer, dass es die richtige Entscheidung ist.
Am nächsten Tag kam ich spät nach Hause und sah sie schreibend am Tisch sitzen. Ich war sehr müde an dem Abend und so ging ich ohne Abendbrot zu essen direkt ins Bett. Die vielen Stunden mit Jane haben an meinen Kräften gezehrt. Ich wachte kurz auf und sah sie immer noch schreibend am Tisch sitzen. Das war mir aber egal und so drehte ich mich um und war sofort wieder eingeschlafen.
Am nächsten Morgen hat sie mir ihre Forderungen für eine Scheidung mitgeteilt: Sie verlangt gar nichts von mir, möchte jedoch einen Monat Zeit bevor wir unsere Scheidung bekannt geben. Sie möchte, dass wir einen Monat ein normales Leben leben und so tun, als wäre nichts geschehen. Ihre Gründe dafür waren einfach: Unser Sohn schreibt in einem Monat seine Klassenarbeiten und sie möchte ihn mit unserer kaputten Ehe dabei nicht belasten.
Das konnte ich akzeptieren. Aber es ging noch weiter: Sie wollte, dass ich mich daran erinnere, wie ich sie am Tag unserer Hochzeit über die Türschwelle getragen habe. Sie wollte, dass ich sie jeden Morgen aus unserem Schlafzimmer bis zur Wohnungstür trage. Ich dachte, dass sie nun total verrückt wird. Damit unsere letzten Tage aber so angenehm wie möglich wurden, willigte ich ein.
Später erzählte ich Jane von den Bedingungen, die meine Frau gestellt hatte. Sie lachte sie laut aus und sagte, dass es absurd sei. "Egal was für Tricks sie anwende, sie muss die Scheidung akzeptieren" sagte sie höhnisch.
Nachdem ich meiner Frau mitgeteilt hatte, dass ich mich scheiden lassen will, hatten wir keinerlei Körperkontakt mehr. So ist es kein Wunder, dass es am ersten Tag ein ungewohntes Gefühl war, als ich sie hinaus trug. Unser Sohn stand hinter uns und applaudierte. "Papa hält Mama im Arm" freute er sich. Seine Worte taten mir weh. Vom Schlafzimmer durch das Wohnzimmer bis zur Wohnungstür - ich ging über 10 Meter mit ihr in meinem Arm. Sie schloss langsam ihre Augen und flüsterte mir zu: "Bitte sag unserem Sohn nichts über unsere Scheidung". Ich nickte und ein bedrückendes Gefühl überkam mich. Ich setzte sie draußen vor der Tür ab. Sie ging zur Bushaltestelle, um dort auf den Bus zu warten, der sie zu ihrer Arbeit bringt. Ich fuhr alleine in mein Büro.
Am zweiten Tag fiel uns alles viel leichter. Sie lehnte ihren Kopf an meine Brust. Ich konnte den Geruch ihrer Bluse riechen. Mir wurde klar, dass ich diese Frau für eine lange Zeit nicht mehr richtig angesehen hatte. Mir wurde klar, dass sie nicht mehr so jung wie bei unserer Hochzeit war. Ich sah kleine Falten in ihrem Gesicht und auch die ersten kleinen grauen Haare. Unsere Ehe ging an ihr nicht spurlos vorüber. Für eine Minute habe ich mir die Frage gestellt, was ich ihr damit angetan habe.
Als ich sie am vierten Tag auf den Arm nahm, merkte ich, dass ein Gefühl der Vertrautheit wieder aufkam. Dies war die Frau, die mir zehn Jahre ihres Lebens geschenkt hatte.
Am fünften Tag fiel mir auf, dass die Vertrautheit weiter zunahm. Ich erzählte Jane nichts davon.
Je weiter der Monat dahin ging, desto leichter fiel es mir, sie zu tragen. Vielleicht machte mich tägliche Training stärker.
Eines morgens sah ich ihr dabei zu, wie sie überlegte, was sie anziehen soll. Sie probierte einige Kleidungsstücke aus, konnte sich aber nicht entscheiden. Dann sagte sie seufzend: "Alle Kleidungsstücke werden immer größer". Plötzlich merkte ich, dass sie viel dünner geworden war. Das war also der Grund dafür, dass mir das Tragen immer leichter fiel!
Auf einmal traf es mich wie ein Schlag: Sie trug so viel Schmerz und Bitterkeit in ihrem Herzen! Unterbewusst streichelte ich ihren Kopf.
In diesem Moment kam unser Sohn und sagte: "Papa, es ist Zeit, du musst Mama aus dem Zimmer tragen!". Es wurde ein wichtiger Teil seines Lebens, zu sehen, wie Papa Mama aus dem Zimmer trug. Meine Frau sagte unserem Sohn, dass er näher kommen solle. Als er das tat, nahm sie ihn fest in den Arm. Ich drehte meinen Kopf weg, weil ich Angst hatte, meine Meinung noch in letzter Minute zu ändern.
Ich nahm sie dann in meinen Arm und trug sie aus dem Schlafzimmer durch das Wohnzimmer in den Flur. Ihre Hand lag leicht an meinem Hals. Ich hatte sie fest im Arm. Es war so wie an dem Tag unserer Hochzeit.
Ich machte mir Sorgen, weil sie immer weniger wog. Als ich sie am letzten Tag auf dem Arm hatte, konnte ich mich kaum bewegen. Unser Sohn war schon in der Schule. Ich hielt sie fest und sagte ihr, dass mir gar nicht aufgefallen war, dass in unserem Leben die Intimität fehlt. Ich fuhr zu meinem Büro und sprang aus dem Auto, ohne es abzuschließen - dafür war keine Zeit. Ich hatte Angst, dass jede Verzögerung mich umstimmen könnte. Ich rannte die Treppe hoch. Als ich oben ankam, öffnete Jane die Tür. "Es tut mir leid, aber ich will mich nicht mehr scheiden lassen" sagte ich ihr.
Sie blickte mich erstaunt an und fasste mir an die Stirn. "Hast du Fieber?!" fragte sie. Ich nahm ihre Hand von meiner Stirn und sagte: "Es tut mir leid, Jane, ich will mich nicht mehr scheiden lassen. Unser Eheleben war vermutlich deswegen so eintönig, weil sie und ich uns nicht zu schätzen wussten, und nicht weil wir uns nicht mehr lieben! Jetzt erst wird mir klar, dass ich damals, als ich sie an unserem Hochzeitstag über die Türschwelle getragen habe, die Treue geschworen habe, bis der Tod uns scheidet".
Plötzlich schien Jane aufzuwachen. Sie gab mir eine schallende Ohrfeige, knallte die Tür zu und brach in Tränen aus. Ich lief hinunter und zu dem Blumenladen, der auf meinem Weg lag. Dort angekommen bestellte ich einen Strauß für meine Frau. Die Verkäuferin fragte mich, was sie auf die Karte schreiben soll. Ich lächelte und schrieb: Ich werde dich jeden Morgen über die Schwelle tragen, bis der Tod uns scheidet.
Als ich an diesem Nachmittag zu Hause ankam, hatte ich ein Lächeln auf den Lippen und einen Strauß Blumen in der Hand. Ich rannte die Treppen nach oben und fand meine Frau im Bett - tot. Meine Frau hatte seit Monaten gegen Krebs gekämpft und ich war zu viel mit Jane beschäftigt, um das überhaupt nur mitzubekommen. Sie wusste, dass sie bald sterben würde und wollte mich vor einem bewahren: Den negativen Gefühlen unseres Sohnes mir gegenüber. Wenigstens in den Augen meines Sohnes bin ich der liebevolle Ehemann geblieben.
Es sind die kleinen Dinge in einer Beziehung, die wirklich wichtig sind. Es ist keine Villa, ein Auto oder Berge von Geld. Diese Dinge können zwar das Leben bereichern, aber sind niemals der Ursprung des Glücks.
Autor unbekannt
wie wahr
Soñador L. | 17.09.2012 3 0
Die drei Siebe des Sokrates
Ganz aufgeregt kam ein Mann zu Sokrates gerannt: „Sokrates, ich muss dir etwas erzählen. Dein Freund…“
Sokrates unterbrach ihn: „Halt!“ Der Mann war überrascht.
„Hast du das, was du mir erzählen willst, durch die drei Siebe geschüttet?“, fragte Sokrates.
„Drei Siebe?“, fragte der Mann verwundert.
„Richtig, drei Siebe! Lass uns prüfen, ob das, was du mir erzählen willst, durch die drei Siebe geht. Das erste Sieb ist die Wahrheit. Ist das wahr, was du mir erzählen willst?“
„Nein, ich habe es selber erzählt bekommen und...“
„Na gut. Aber sicher hast du es mit dem zweiten Sieb geprüft. Das zweite Sieb ist das der Güte. Wenn es schon nicht wahr ist, was du mir erzählen möchtest, ist es wenigstens gut?“
Zögernd antwortete der Mann: „Nein, im Gegenteil...“
„Dann", unterbrach ihn Sokrates, „lass uns auch noch das dritte Sieb anwenden. Ist es wichtig und notwendig, es mir zu erzählen, was dich so aufgeregt sein lässt?“
"Wichtig ist es nicht und notwendig auch nicht unbedingt.“
„Also mein Freund“, lächelte Sokrates, „wenn das, was du mir erzählen willst, weder wahr noch gut noch notwendig ist, so lass es lieber sein und belaste dich und mich nicht damit."
Die Geschichte von der traurigen Traurigkeit
Soñador L. | 11.07.2012 79 5
Als die glutrote Sonne am Horizont dem Tag langsam entschwinden wollte,
ging eine kleine zerbrechlich wirkende Frau einen staubigen Feldweg entlang.
Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht und ihr Lächeln
hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.
Fast am Ende dieses Weges,
saß eine zusammengekauerte Gestalt, die regungslos auf den trockenen,
ausgedörrten Sandboden hinunterstarrte.
Man konnte nicht viel erkennen,
das Wesen das dort im Staub des Weges saß, schien beinahe körperlos zu sein.
Es erinnerte an eine graue aber weiche Flanelldecke mit menschlichen Konturen.
Als die kleine zerbrechlich wirkende Frau an diesem Wesen vorbeikam,
bückte sie sich ein wenig und fragte:
“Wer bist du?”
Zwei fast regungslose Augen blickten müde auf.
“Ich? Ich bin die Traurigkeit.” flüsterte die Stimme stockend und so leise,
dass man sie kaum zu hören vermochte.
“Ach, die Traurigkeit !” rief die kleine Frau erfreut,
als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
“Du kennst mich?” fragte die Traurigkeit vorsichtig?
“Aber ja, natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast Du mich ein Stück
meines Weges begleitet.”
“Ja, aber …”, argwöhnte die Traurigkeit, “warum flüchtest du dann nicht und nimmst reiß aus? Hast du denn keine Angst vor mir ?”
“Warum sollte ich vor dir davonlaufen ? Du weißt doch selbst nur zu gut,
dass du jeden Flüchtigen einholst. Man kann dir nicht entkommen.
Aber, was ich dich fragen möchte:
Warum siehst du so betrübt und mutlos aus ?”
“Ich … ich bin traurig”, antwortete die graue Gestalt mit klangloser Stimme.
Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr.
“Traurig bist Du also”, sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf.
“Erzähl mir doch, was dich so sehr bedrückt.”
Und die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören?
Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.
“Ach, weißt du”, begann die Traurigkeit zögernd, “es ist so,
dass mich einfach niemand mag. Niemand will mich.
Dabei ist es doch nun mal meine Bestimmung
unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen.
Aber jedesmal wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück.
Sie fürchten sich vor mir und meiden mich.”
Die Traurigkeit schluckte schwer.
“Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich verstoßen wollen. Sie sagen:
Ach was, das Leben ist heiter und fangen an zu Lachen.
Aber ihr falsches erzwungenes Lachen
führt zu Magenkrämpfen. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht.
Und dann bekommen sie Herzschmerzen.
Sie sagen: Man muss sich zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen
in den Schultern und im Rücken, im ganzen Körper. Verkrampft sind sie.
Sie drücken die Tränen tief hinunter und haben Atemnot. Sie sagen:
Nur Schwächlinge weinen. Dabei sprengen
die aufgestauten Tränen fast ihre Köpfe. Manchmal können sie dadurch
nicht mal mehr Sprechen.
Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen,
damit sie nicht fühlen müssen.”
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen.
“Und dabei will ich den Menschen doch nichts Böses, ich will ihnen doch nur helfen. Denn wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen und zu heilen. Weißt du, wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut, und manches Leid bricht dadurch immer wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh.
Aber nur wer mich zu sich läßt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden erst wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich Ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grellen Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit und ewiger Enttäuschung zu. Ich glaube, sie haben einfach nur unbändige Angst zu weinen und mich zu spüren.
Deshalb verjagen sie mich immer wieder.”
Dann schwieg die Traurigkeit. Ihr Weinen war erst schwach,
dann stärker und schließlich ganz innig und verzweifelt
und die vielen kleinen Tränen tränkten
den staubigen, ausgedörrten Sandboden.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkenen Gestalt tröstend in die Arme.
Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte das zitternde Bündel. “Weine nur, kleine Traurigkeit”, flüsterte sie liebevoll, “ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst.
Du sollst nicht mehr alleine wandern. Ich werde auch dich von nun an begleiten,
damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr Macht gewinnt.”
Die Traurigkeit hörte zu weinen auf.
Sie sah zu ihrer neuen Gefährtin auf und betrachtete sie erstaunt:
“Aber … aber, wer bist du eigentlich ?”
“Ich …”, sagte die kleine und zerbrechlich wirkende Frau und lächelte dabei
wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen, ” … bin die Hoffnung!
Eine wahre Geschichte
Soñador L. | 08.06.2012 9 0
Eines Tages bat eine Lehrerin ihre Schüler, die Namen aller anderen Schüler in der Klasse auf ein Blatt Papier zu schreiben und ein wenig Platz neben den Namen zu lassen. Dann sagte sie zu den Schülern, sie sollten überlegen, was das Netteste ist, das sie über jeden ihrer Klassenkameraden sagen können und das sollten sie neben die Namen schreiben. Es dauerte die ganze Stunde, bis jeder fertig war und bevor sie den Klassenraum verließen, gaben sie ihre Blätter der Lehrerin.
Am Wochenende schrieb die Lehrerin jeden Schülernamen auf ein Blatt Papier und daneben die Liste der netten Bemerkungen, die ihre Mitschüler über den einzelnen aufgeschrieben hatten. Am Montag gab sie jedem Schüler seine oder ihre Liste.
Schon nach kurzer Zeit lächelten alle. "Wirklich?", hörte man flüstern ... "Ich wusste gar nicht, dass ich irgend jemandem etwas bedeute!" und "Ich wusste nicht, dass mich andere so mögen" waren die Kommentare.
Niemand erwähnte danach die Listen wieder. Die Lehrerin wusste nicht, ob die Schüler sie untereinander oder mit ihren Eltern diskutiert hatten, aber das machte nichts aus. Die Übung hatte ihren Zweck erfüllt. Die Schüler waren glücklich mit sich und mit den anderen.
Einige Jahre später war einer der Schüler in Vietnam gefallen und die Lehrerin ging zum Begräbnis dieses Schülers. Die Kirche war überfüllt mit vielen Freunden. Einer nach dem anderen, der den jungen Mann geliebt oder gekannt hatte, ging am Sarg vorbei und erwies ihm die letzte Ehre.
Die Lehrerin ging als letzte und betete vor dem Sarg. Als sie dort stand, sagte einer der Soldaten, die den Sarg trugen, zu ihr: "Waren Sie Marks Mathe Lehrerin?" Sie nickte: "Ja". Dann sagte er: "Mark hat sehr oft von Ihnen gesprochen."
Nach dem Begräbnis waren die meisten von Marks früheren Schulfreunden versammelt. Marks Eltern waren auch da und sie warteten offenbar sehnsüchtig darauf, mit der Lehrerin zu sprechen.
"Wir wollen Ihnen etwas zeigen", sagte der Vater und zog eine Geldbörse aus seiner Tasche. "Das wurde gefunden, als Mark gefallen ist. Wir dachten, Sie würden es erkennen." Aus der Geldbörse zog er ein stark abgenutztes Blatt, das offensichtlich zusammengeklebt, viele Male gefaltet und auseinander gefaltet worden war. Die Lehrerin wusste ohne hinzusehen, dass dies eines der Blätter war, auf denen die netten Dinge standen, die seine Klassenkameraden über Mark geschrieben hatten.
"Wir möchten Ihnen so sehr dafür danken, dass Sie das gemacht haben" sagte Marks Mutter. "Wie Sie sehen können, hat Mark das sehr, geschätzt."
Alle früheren Schüler versammelten sich um die Lehrerin. Charlie lächelte ein bisschen und sagte: "Ich habe meine Liste auch noch. Sie ist in der obersten Lade in meinem Schreibtisch".
Chucks Frau sagte: "Chuck bat mich, die Liste in unser Hochzeitsalbum zu kleben."
"Ich habe meine auch noch", sagte Marilyn. "Sie ist in meinem Tagebuch."
Dann griff Vicki, eine andere Mitschülerin, in ihren Taschenkalender und zeigte ihre abgegriffene und ausgefranste Liste den anderen. "Ich trage sie immer bei mir", sagte Vicki und meinte dann: "Ich glaube, wir haben alle die Listen aufbewahrt."
Die Lehrerin war so gerührt, dass sie sich setzen musste und weinte. Sie weinte um Mark und für alle seine Freunde, die ihn nie mehr sehen würden.
Im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen vergessen wir oft, dass jedes Leben eines Tages endet, und dass wir nicht wissen, wann dieser Tag sein wird. Deshalb sollte man den Menschen, die man liebt und um die man sich sorgt, sagen, dass sie etwas Besonderes und Wichtiges sind. Sag es ihnen, bevor es zu spät ist.
Warum die Liebe blind ist
Soñador L. | 08.06.2012 7 0
Warum die Liebe blind ist..... Eines Tages entschloss sich der Wahnsinn, seine Freunde zu einer Party einzuladen. Als sie alle beisammen waren, schlug die Lust vor, Verstecken zu spielen. "Verstecken? Was ist das?" fragte die Unwissenheit. "Verstecken ist ein Spiel: einer zählt bis 100, der Rest versteckt sich und wird dann gesucht," erklärte die Schlauheit. Der Wahnsinn erklärte allen das Spiel und die Begeisterung jauchzte vor Vergnügen, denn ihr gefiel, was sie da hörten. Die Freude machte so viele Luftsprünge, dass sie auch den Zweifel überzeugte. Aber nicht allen gefiel die Idee. Die Wahrheit zum Beispiel bevorzugte es, sich nicht zu verstecken. "Was bringt das?", fragte sie, denn am Ende würde man sie sowieso entdecken. Als alle einverstanden waren wie auch die Furcht und die Faulheit begannen sie zu spielen. Der Wahnsinn war wahnsinnig begeistert und erklärte sich bereit zu zählen. Das Durcheinander begann, denn jeder lief durch den Garten auf der Suche nach einem guten Versteck. Die Sicherheit lief ins Nachbarhaus auf den Dachboden, man weiß ja nie. Die Sorglosigkeit wählte das Erdbeerbeet. Die Traurigkeit weinte einfach so drauf los. Die Verzweiflung auch, denn sie wusste nicht, ob es besser war sich hinter oder vor der Mauer zu verstecken. Das nächste fand die Faulheit, die sich wie immer keine große Mühe gab: Sie ließ sich gleich hinter dem ersten Stein fallen. Der Glaube stieg zum Himmel empor, wo er sich am besten aufgehoben fühlte, und der Neid versteckte sich im Schatten des Triumphes, der es geschafft hatte, bis zur höchsten Baumspitze hinaufzuklettern. Der Selbstlosigkeit hingegen gelang es kaum, sich zu verstecken, da sie bei jedem Versteck, das sie fand, immer meinte, es eigne sich besser für einen ihrer vielen Freunde: Ein kristallklarer See - ein wunderbares Versteck für die Schönheit; Eine dunkle Höhle - das perfekte Versteck für die Angst; Die Flügel des Schmetterlings - das Beste für das Glück; Ein Windstoß - hervorragend geeignet für die Freiheit ... Sie selbst versteckte sich schließlich auf einem Sonnenstrahl. Die Lüge erzählte allen, sie verstecke sich auf dem Meeresgrund, aber in Wirklichkeit versteckte sie sich hinter dem Regenbogen! und die Vergesslichkeit fand auch eins. Als der Wahnsinn fast zu Ende gezählt hatte, hatten alle ein Versteck gefunden, nur die Liebe nicht, da die liebe schwer zu verbergen ist. Alle Plätze schienen bereits besetzt zu sein, bis sie schließlich den Rosenstrauch entdeckte und beschloss, in eine seiner Blüten hineinzukriechen. "...98,99,100!" zählte der Wahnsinn. "Ich komme euch jetzt suchen!" Die erste, die entdeckt wurde, war die Faulheit gleich hinter dem ersten Stein! Die zweite, die gefunden wurde, war die Neugier, denn sie wollte wissen, wer als erster geschnappt wird und lehnte sich zu weit heraus aus ihre Versteck. Auch die Freude wurde schnell gefunden, denn man konnte ihr Kichern nicht überhören. Vom vielen Herumlaufen bekam der Wahnsinn Durst und als er sich dem See näherte, fand er die Schönheit. Mit der Zeit fand der Wahnsinn all seine Freunde und selbst die Sicherheit war wieder da. Doch dann fragte die Skepsis: "Wo ist denn die Liebe?" Alle zuckten mit der Schulter, denn keiner hatte sie gesehen. Also gingen sie suchen. Wo mochte sie bloß stecken? Der Wahnsinn suchte sie überall! Auf jedem Baum, auf jedem Berg, in jedem Bach dieses Planeten schaute er nach und wollte schon aufgeben, da half ihm der Verrat! Der nämlich flüsterte ihm zu, er solle doch mal im Rosenbusch nachsehen. Langsam fing der Wahnsinn an, die Zweige des Strauches auseinander zu schieben, als plötzlich ein greller Schrei ertönte. Die Dornen der Rosen hatten der Liebe die Augen zerstochen!!! Er bat um Vergebung, flehte um Verzeihung und bot der Liebe an, sie für immer zu begleiten und ihre Sehkraft zu werden. Die Liebe akzeptierte diese Entschuldigung natürlich. Seitdem ist die Liebe blind und wird vom Wahnsinn begleitet Seit dieser Zeit, seit das erste Mal auf Erden Verstecken gespielt wurde, ist die Liebe blind und der Wahnsinn ihr Begleiter!
Sternenkinder
Soñador L. | 09.03.2012 6 0
Sternenkinder
Tausende von Lichtern am Horizont
Jedes erzählt eine andere Geschichte
Jedes trägt ein anderes Schicksal
Sternenkinder
Doch solange sie ihr Licht auf Erden senden
Leben sie weiter in uns
Geben Hoffnung, Wärme und Zuversicht
Jeder Mutter die verzweifelt ist
Sternenkinder
Sterben niemals ganz
Weil ihr Licht tief in unser Herz dringt
Und jede Nacht
Schaut eine Mutter hinauf zum Horizont
Und findet dort ihr Sternenkind
Das ihr die Tränen nimmt
Trauer und verweilen
Soñador L. | 09.03.2012 3 0
Tränen rollen, weil ich dich so vermiss.
Ich kann dich nicht mehr fühlen.
Die Fragen verblassen, \"Wer du bist\"
Ich kann deine Zärtlichkeit noch spüren.
Du warst ein Gottes Geschenk.
Hier auf Erden konntest du verweilen.
Wer hat die Geschicke so gelenkt?
Übrig bleiben ein paar trostvolle Zeilen.
Geheilt werden die aufgerissenen Wunden.
Mit der Zeit, so sagt man sich.
Nur sichtbar bist du für uns verschwunden.
In Gedanken denken wir noch heute an dich.
Die Welt ist zu laut
Soñador L. | 17.02.2012 9 1
Wann haben wir wirklich mal komplette Stille um uns herum?
Hören wir die Dinge die wichtig sind eigentlich noch?
Die Dinge die wirklich wichtig sind?
Und werden unsere Augen nicht auch von dem Lärm getrübt?
Die Welt ist zu laut..
Wir sind nur noch auf unwichtige Dinge abgestimmt und nicht egoistisch..
Wir wollen am Leben bleiben.. Arbeiten.. Geld..
Und vergessen die Menschen um uns herum.
Warum sollten wir sie auch beachten.
Sie gehen uns nichts an, sie sind die Konkurenz.
Bis zu einem gewissem Grad mag das Stimmen.
\\\"Liebe deinen nächsten\\\"
Das macht kaum noch jemand..
Die Welt wird getrübt von Lärm, der uns ablenkt.
Manchmal glaube ich auch, die Menschen würden nur für ihren Job einen anderen Menschen auf der Straße verbluten lassen, nur um sein eigenes Leben zu sichern.
Die Welt ist getrübt von Illusionen und Lügen und Lärm..
Die Stille erst bringt uns zum nachdenken..
Und vielleicht sehen wir dann auch, das es sich lohnt anderen zu helfen.
Es ist wie in dieser Geschichte hier, dessen Autor mir leider nicht bekannt ist aber in dieser Geschichte steckt so viel Wahres das jeder vielleicht mal darüber nachdenken sollte.
Das perfekte Herz !
Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich, und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter über sein schönes Herz.
Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: \\\"Nun, dein Herz ist nicht mal annähernd so schön, wie meines.\\\" Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an.
Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig, und es gab einige ausgefranste Ecken.... Genau gesagt, an einigen Stellen waren tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten. Die Leute starrten ihn an: wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner, dachten sie?
Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: \\\"Du musst scherzen\\\", sagte er, \\\"dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen.\\\"
\\\"Ja\\\", sagte der alte Mann, deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen, und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau sind, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde... und ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?\\\"
Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen.
Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit
die Wunde in des jungen Mannes Herzen. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte.
Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen. Sie umarmten sich und gingen weg, Seite an Seite.