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Tania M.s Blog
Brief an einen Angsthasen
Tania M. | 22.06.2013 8 0
Liebe L,
so leid es mir tut - aber Du hast es versaut. Wieder einmal. Da bist Du nun schon einmal in den kalten, unendlichen Weiten des Singleuniversums auf einen Mann wie A. getroffen. Der sich nicht davon abschrecken ließ, dass Du ihm schon beim ersten Date vorgejammert hast, dass es kein Mann lange bei Dir aushält. Und dass - allein Deiner Meinung nach übrigens - Dein Hintern viel zu fett ist. Der es ertragen hat, dass Du ihn auch noch beim 5. Date auf Abstand gehalten hast. Verflixt noch mal, nicht jeder Mann hat dasselbe Dating-Regelwerk gelesen wie Du, und ahnt, dass Dein Augenzwinkern nicht auf eine verirrte Wimper zurückzuführen ist, sondern das international anerkannte Signal für Kusswilligkeit ist. Vor lauter Signalisieren und Regelnbefolgen hast Du offenbar völlig vergessen, einfach einmal den Augenblick zu genießen und Dinge schlichtweg geschehen zu lassen.
Wie auch immer - irgendwie habt ihr es doch geschafft, ein Paar zu werden. Ihr hattet gigantischen Sex, sein Sohn war von Dir begeistert, und ihr wart glücklich. Beneidenswert glücklich. Bis er nach ein paar Wochen darum bat, doch auch einmal in der Woche vorbeikommen zu können. Dich nur an den Wochenenden zu sehen, war ihm zu wenig. Und Du? Lehnst ab. Und das nicht etwa, weil Du ihn nicht sehen wolltest - ich weiß genau, dass Du ebenso viel Sehnsucht hattest. Nein - Du hattest schlicht und ergreifend Angst vor der Veränderung. Mit Deinen knapp-über-30 Jahren hast Du Dich relativ komfortabel in Deiner Singlewelt eingerichtet. Du bist nicht allein - Du hast Deine Familie, Freunde, Dein Fitnessstudio; immer, wenn die Einsamkeit zuschlägt, gibt es jemanden, der für Dich da ist. Du hast lange gebraucht, um dieses engmaschige Netz für Dich zu knüpfen. Verständlich, dass Du jetzt kein Loch hineinschneiden willst. Zumindest nicht für A - wer weiß schliesslich, ob der dauerhaft Bestandteil Deines Lebens bleiben wird? Also hast Du ihm klar und deutlich gesagt, dass Du keine Zeit hast. Du müsstest Dich um Deine Mutter kümmern, Deine Freundinnen und Freunde treffen, mit dem Hund rausgehen und täglich ins Fitnessstudio. Und einen Job hättest Du schliesslich auch noch.
Leider hast Du dabei eins übersehen: wer sagt, dass er keine Zeit hat, meint damit nur, dass ihm etwas anderes wichtiger ist. Du hast ihm mit Deiner Ansage also mitgeteilt, dass er auf der Liste Deiner Prioritäten irgendwo im zweistelligen Bereich rangiert - hinter Job, Mutter, Freundinnen, Freunden, Hund und Studio. Erwartest aber gleichzeitig von ihm, dass er die Rolle des Mannes Deines Lebens, der wichtigsten Person in Deiner Zukunft, einnimmt. Siehst Du nicht selbst, wie paradox das ist?
Liebe L., ich füchte, solange Du so weiter machst, wirst Du in Herzensangelegenheiten immer wieder auf die Fresse fallen. Wirst dann wieder dankbar sein, dass Dein soziales Sicherheitsnetz Dich auffängt - und es noch fester knüpfen. Noch unwilliger werden, Lücken zuzulassen. Und so niemandem die Chance geben, in Deinem Leben einen Platz einzunehmen, der so wichtig ist, dass sein Ausfall Dir den Boden unter den Füßen wegziehen würde. Sicher, das ist die schmerzfreieste Variante. Nur kannst Du dann natürlich umgekehrt auch nicht erwarten, jemals die Hauptrolle im Leben eines anderen Menschen zu spielen.
Meinetwegen lebe so weiter - es ist nicht das Schlechteste. Aber tue es bewusst, mit offenen Augen. Akzeptiere, dass Du selbst in Deinem Leben gar keinen Platz für den Traummann gelassen hast - und höre auf, Dich zu beklagen, dass Du diesen einfach nicht findest. Oder riskiere endlich mal was. Lass beim nächsten Versuch zu, dass ein neuer Mensch Teil Deines Lebens wird. Stell ihn Deiner Mutter vor, führt gemeinsam den Hund aus, und triff Dich mit Deinen Freundinnen, wenn er mit seinem Jungen was unternimmt. Mit Vertrauen, gutem Willen und viel Zeitmanagement ist das alles machbar.
Sicher, es könnte natürlich sein, dass er irgendwann trotzdem verschwindet - und dann wirst Du viele viele Lücken in Deinem Netz zu stopfen haben. Garantien gibt es nie. Die Frage bleibt nur: ist es Dir das Risiko wert? Sind diese Lücken, die entstehen könnten, für Dich ein akzeptabler Preis für die Chance, geliebt zu werden und lieben zu dürfen?
Denk bitte mal drüber nach. Und das möglichst bevor Du Dir das nächste Mal das Herz brichst.
PS: Dass Du diesen Brief umgehend aus Deiner Mailbox löschen wirst, weiß ich - Kritik war noch nie Dein Fall. Deswegen lege ich ihn zusätzlich hier ab - und schick Dir beim nächsten Mal dann nur noch den Link