Hansa Tobis Blog
Hansa
Hansa Tobi | 04.02.2008 14 1
Es war einmal; ein Fußballverein namens
F.C. Hansa Rostock!
Vor langer Zeit, es war irgendwann im
letzten Jahrtausend, da ging ein kleiner
Junge, eingedeckt mit weiß-blauen
Fanutensilien, an der Hand seines Vaters
ins Stadion. Viel hatte er dem kleinen
Jungen erzählt, von der einzigartigen
Stimmung auf den Rängen, von den
kampfbetonten Spielen auf dem Rasen, von
diesem Erlebnis das einen nie wieder
loslassen wird; wenn der F.C. Hansa
Rostock seine Schlachten im Ostseestadion
schlägt!
Dem Ort an dem man sich einbildet man
würde die Möwen kreischen hören, an dem
Ort wo der Ostseewind über die Ränge fegt
und man weiß: hier bin ich zuhause!
Die Jahre zogen ins Land, der kleine
Junge reifte zu einem jungen Herren und
vieles in seinem Leben änderte sich,
Frauen kamen und gingen, Freundschaften
brachen auseinander, aber eins blieb
immer bestehen; die Liebe zu seinem
Verein.
Das Stadion hatte einen neuen Anstrich
bekommen, es war nicht mehr das marode
Stadion aus seiner Kindheit mit Laufbahn
und unüberdachten Tribünen. Seine
Mannschaft spielte nun in einem schönen
Stadion wie es ein Verein in den 2000er
Jahren verdient hatte.
Und während er bei seinen vielen
Auswärtsreisen in Arenen; reiste
die die
Namen von Sponsoren trugen, dessen
Tätigkeiten ihm nicht einmal bekannt
waren, fuhr er alle zwei Wochen weiterhin
ins Ostseestadion, dort wo die Möwen
kreischten, getragen von dem Gedanken:
;Mein Verein baut auf Tradition!;
Es war das Jahr 2007, da stand er auf
seinem Stammplatz in der Kurve und
weinte&; er weinte vor Freude, sein Verein
hatte nach zwei Jahren in Liga 2 endlich
wieder den Aufstieg in die 1.Bundesliga
geschafft.
Bis tief in die Nacht wurde der Triumph
gefeiert, aber lange hielt seine gute
Stimmung nicht an. Es dauerte nur wenige
Tage bis bekannt wurde das;sein
Verein;
bereit ist den Stadionnamen an einen
Sponsoren zu verkaufen. Man müsse sich
;den Zeichen der Zeit anpassen; um
;konkurrenzfähig; zu bleiben hieß es.
Es war eine schockierende Nachricht, der
F.C. Hansa sollte seine Spiele nicht mehr
im Ostseestadion austragen und das ohne
ein Stadion an anderer Stelle zu bauen?
Das konnte nicht richtig sein.
Doch während der Sommerpause wurde es
bekannt: der F.C. Hansa Rostock verkaufte
seine Seele!
Heimspiele wurden zur neuen Saison in der
;DKB-Arena; ausgetragen;
DKB? Er hatte
davon schon mal gehört, aber richtig
zuordnen konnte er dieses Kürzel nicht.
Der Protest würde laut sein dachte er, so
laut das selbst;die da oben; nicht
weghören könnten; aber es blieb still.
Nur wenige riefen zum Boykott dieses
;modernen Fußballs; auf, aber der
Großteil sprach von einem;positiven
Schritt in die Zukunft; oder von dingen
wie;man muss mit der Zeit
gehen!;. Es
dauerte nicht lange da sah er die ersten
Leute im Stadion die Schals hochhielten,
drauf stand ;DKB-Arena; Heimat
des FC
Hansa Rostock&.
Heimat? Er fühlte sich nicht mehr
zuhause, seine Heimat wurde ihm genommen.
Das einzige was blieb war die Hoffnung an
die Zeit nach Ablauf des
Sponsorenvertrages, alles würde wieder
gut werden, man würde sich auf;die alten
Werte; besinnen und wieder im
Ostseestadion spielen.
Jahre vergingen, aber das Ostseestadion
kehrte nicht zurück, die
;DKB-Arena; war
mittlerweile auch Geschichte. Der F.C.
Hansa trug seine Spiele nun in der
;Scandlines-Arena; aus.
Während einige wenige ihren Protest
fortsetzten, wurde die erneute
Umbenennung von den meisten
schulterzuckend angenommen; Scandlines
war ja schon mal Sponsor in den letzten
Jahren und hat doch seinen Platz in der
Region, wäre doch ;alles in
Butter; hieß
es.
Seinen kleinen Kindern hatte er erzählt
das es Ostseestadion heißt, aber er
konnte nicht verhindern das auch sie
irgendwann von der Arena.
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