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MichBeck | 21.09.2009 35 2
Ich sitze also hier – über mein Blatt gebeugt. Buchstaben, Wörter und Sätze fliessen durch meinen Kopf. Sie verweilen kurz und gehen wieder. Keiner von diesen Gedanken ist bereit zu einem längeren Aufenthalt. Scheinbar gibt es irgendwo ein Hirn das als Treffpunkt toller Gedanken besser geeignet ist als meines. Dort treffen sie sich dann, die ganzen tollen Gedanken und Ideen, die innovativen Texte, die preisgekrönten Kurzgeschichten. Sie feiern wilde Partys, betrinken sich und lassen die Sau raus. Die Muse rekelt sich lasziv irgendwo auf einer Couch und treibt einen anderen Schreiber zur Höchstleistung.
Bei mir allerdings herrscht eine triste Leere. Irgendwo flimmert kurz eine Werbetafel für Orangensaft auf. Der Barkeeper wischt den besucherfreien Tresen weil er sonst nicht weiß was er machen soll. Hin und wieder purzelt eine der mittelklassigen Ideen herein und bestellt Wasser ohne Kohlensäure. Nur nichts Aufregendes – nichts riskieren.
Wütend zerknülle ich das Papier. Sinnlos eigentlich weil es ebenso leer ist wie mein Kopf. Gerade hätte ich mir gewünscht, dass wenigstens eine miese Idee vorbei gekommen wäre. Eine richtig schlechte Idee – unrasiert, mit mieser Kinderstube und schlechten Manieren - kurz aufs Papier geschmiert und wieder verworfen. Das würde zumindest Kreativität suggerieren, aber selbst dazu lässt sich mein Kopf nicht hinreißen. Offensichtlich ist der Kopf auf meinem Hals kein Treffpunkt für Texte und Schriften die mich reich machen werden. Nicht einmal für welche die mich arm machen. Schriftsteller wäre wirklich kein toller Beruf für mich. Ich könnte mich besaufen wie Ernest Hemingway aber letztlich würde sich keiner dran erinnern, weil ja schließlich bei dem zumindest der eine oder andere Text lesbar war – bei mir jedoch… Da mag man lieber gar nicht drüber nachdenken!
Welche Aussichten bleiben dann noch? Werbestar für Filtertüten? Ein bisschen Stolz würde ich mir dann doch bewahren wollen.
Polizist? Der Sporttest würde das wohl verhindern… vielleicht sogar der Deutschtest.. ein Teufelskreis.
Feuerwehrmann? Nein dafür gerate ich zu schnell ins Schwitzen.. hohe Temperaturen sind nichts für mich!
Eskimo? Neeee ich friere doch immer so schnell…
Manager? Ja Manager wäre toll.. eine dieser aufstrebenden Karrieren von Papas-Sohn zum überbezahlten Anzugträger.. naja.. Anzüge trag ich schon.. überbezahlt bin ich leider (noch) nicht.. hat das Papa bei Papas-Sohn wohl nicht ausgereicht..
Das einem die Eltern aber auch immer alle Wege versperren in eine rosige Zukunft… Wieso bin ich kein Sohn von Uwe Ochsenknecht? Dann wäre ich jetzt zumindest in der Bravo. Warum bin ich auch keine Tochter eines großen Hotelbesitzers dann wäre ich jetzt unten ohne im Pool irgend eines kalifornischen Beachclubs.. Ja aber was bin ich dann eigentlich?
Oder besser.. wer bin ich?
Ich bin ein Mitläufer der sich stets in der Richtung irrt. Ich will mich ausschließlich gesund ernähren und dass am liebsten mit Döner. Ich bin ein Sänger ohne Stimme und das Leben ist meine Melodie. Ein stiller Krawallmacher mit dem Blick fest nach oben gerichtet, während ich die Karriereleitern des Lebens schwungvoll hinab steige. Ich besuche Regionen des menschlichen Geistes, in denen noch niemand zuvor gewesen ist und auch nie wieder jemand hin geraten wird und baue dort Hotels. Diese Rast- und Ruhelosigkeit ist wohl das Los der etwas komplexen Menschen und so blickt man neidisch auf die simplen Menschen, die so leicht zufrieden zu stellen sind. Ein Bier und ein Korn und das Abendbrot fertig auf dem Tisch. Ein Mettbrötchen wäre doch eine tolle Erfüllung des eigenen Lebens. Aber Bier und Korn schmeckt mir nicht. Mettbrötchen auch nicht. Trotzdem haben meine Eltern immer fest daran geglaubt dass etwas Anständiges aus mir wird – Arzt oder Postbote vielleicht.
Naja auch daraus wird wohl nichts... Ist schon ne scheiß Geschichte so ganz ohne Happy End..
Aber wie sagte der leider kürzlich verstorbene Poetry-Slamer Klavki:
Es gibt nun mal kein Happy End im Hamsterrad
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